Die erste Einzelausstellung in der Schweiz des in Düsseldorf lebenden Künstlers Andreas Gursky konzentriert sich auf neuere fotografische Grossformate, ergänzt um eine auf sie bezogene Auswahl früherer Arbeiten.
Andreas Gurskys Farbfotografien halten gesehene Lebensräume auf subtile Weise aus der Distanz fest, versuchen nicht interpretierend in sie einzugreifen und etwa das Einzelne als das Besondere hervorzuheben. Wie sich Menschen in den Landschaftsbildern von 1984 - 88 in der Weite der Aussenräume und Möglichkeiten aufzulösen scheinen (etwa Touristen als gerade noch wahrnehmbare Punkte in einer Gebirgslandschaft), so ist analog der arbeitende Mensch in den “color-prints"jüngeren Datums ein fast verschwindender Teil geschlossener Organisationssysteme, wie sie hochtechnisierte Fabrikationsstätten oder eine Börse bestimmen. So winzig und nebensächlich die Menschen im einzelnen erscheinen mögen, sind sie von zentraler Bedeutung, weniger in ihrer individuellen Eigenart und Tätigkeit, vielmehr als Teil einer Art kollektiven Biografie. “Da mich besonders die anthropologische Prägung und somit die unterbewusste Motivation ihres Tuns interessiert, zeige ich die Menschen fast immer in einem Moment des Innehaltens. Die Zeit scheint stehenzubleiben, und die Selbstverständlichkeit ihres praktischen Tuns wird hinterfragt." (Gursky)