Die künstlerischen Aktivitäten von Daniel Pflumm, Kerim Seiler und Sidney Stucki, drei Künstlern aus Deutschland und der Schweiz, bewegen sich zwischen Appropriationen der Medienwelt, repetitiven Techno-Rhythmen und der klassischen Formund Farbsprache von Malerei und Skulptur. Sidney Stucki und auch Daniel Pflumm produzieren elektronische Musik, gestalten Labels und bringen Elemente und Erfahrungen aus der Clubszene unmittelbar in den angestammten Ausstellungskontext ein. Von Kerim Seiler wiederum wird er durch installative Settings für Theater- und Tanzproduktionen erweitert. Gleitende Wechselspiele von Gebrauchsaesthetik und autonomer Abstraktion machen dabei tabulos die untrennbare Verquickung aller bildnerischen Botschaften deutlich.
Kaufen Sie sich ein T-Shirt, eine Schallplatte von "Elektro Music Department“, das Daniel Pflumm mit anderen ab 1994 entwickelte. Schauen Sie sich das 30-minütige Videotape "FreeCustomer.com" an, das in der Kunsthalle Zürich auf einem normalen Fernsehmonitor zu sehen ist, aber bildhaft in die Wand eingelassen ist. So pickt etwa das Reklame-Chicken zu Minimal Techno unentwegt unter dem Slogan "Think different" am Apple-Logo, erneuert den Appell in hypnotischer Insistenz. Auch abstrakte Leuchtkästen, die wie Tafelbilder an der Wand hängen, basieren auf Firmen-Logos, die von allen Werbebotschaften entschlackt sind. Sie erscheinen vertraut und fremd zugleich und vermitteln zwischen Reklamedesign, Jeff Wall und Hard Edge-Malerei.